Mittwoch, 25. September 2013

Lebenszeichen!

Hallihallohallöle,

mich gibt es noch - allerdings gibt es nicht viel Neues zu erzählen und mit Altem will ich ja niemanden langweilen.

Seit meiner ersten HCP - Verbesserung beim 18-Loch-Turnier am 17.08.13 habe ich es stolze 2 Male für jeweils 9 Löcher auf den Platz geschafft. Die Ergebnisse waren beim ersten Mal durchwachsen, was mich angesichts der erst kürzlich erfolgten Verbesserung nicht weiter gestört hat.

Beim zweiten Mal, am letzten Sonntag, kam es zu einer spontanen EDS - Runde - meiner ersten - über die ersten 9 Löcher. Da mein Schwager und ich ohnehin in einem Viererflight eingeteilt waren und unsere Spielpartner - ein sehr nettes Ehepaar, einige Jahre älter als wir - HCP von 17.0 (er) und 27.1 (sie) hatten, spielten wir eine vorgabenwirksame Privatrunde mit ihnen. Das geht, wenn man eine solche Runde mit einem Clubmitglied spielt, dessen Vorgabe mindestens bei 36 liegt. Man zahlt 3.- € Gebühr für die individualisierte Score Card und kann in wesentlich entspannterer Atmosphäre loslegen als bei einem Turnier.

Eigentlich hatte ich an diesem Tag andere Pläne. Ich lese derzeit ein äußerst lesenswert Buch: Golf - 10 Lektionen in der Kunst des Scheiterns von Georg Eisenhauer. Auf jeder Seite dieses Buches finde ich mich an irgendeiner oder auch mehreren Stellen wieder. Es ist genial. Einigen Tipps von Eisenhauer folgend, wollte ich an diesem Tag eigentlich eine sehr entspannte Übungsrunde - ohne jeden Blick auf das Ergebnis spielen. Als mein Schwager aber aufgrund der Spielkonstellation eine spontane EDS - Runde vorschlug, wehrte ich mich nicht dagegen - ein Fehler, wie sich herausstellen sollte.

Sofort geriet ich wieder unter mentalen Druck und hätte schon daran merken sollen, dass ich einfach bei meinem Plan, eine entspannte Übungsrunde zu spielen, hätte bleiben sollen. Am ersten Loch war ich mit einem Double Bogey, der mir immerhin die ersten 3 Nettopunkte einbrachte noch sehr zufrieden für den Anfang. Dann aber folgten 3 Streichlöcher in teilweise unbeschreiblich peinlicher Manier. Das erste steckte ich noch gut weg, obwohl ich mich über den Verlauf natürlich ärgerte. Das zweite ärgerte mich schon mehr, weil ich es wieder schaffte, zwei Bälle nacheinander im Rough unspielbar zu versenken. Zwar fand ich beide Bälle wieder, jedoch hatte ich, nachdem ich den ersten Ball für unspielbar und somit meinen zweiten abgeschlagenen Ball zum "Ball im Spiel" erklärt hatte und auch dieser in die Binsen ging, keine realistische Chance mehr, hier noch zu punkten. Wahrscheinlich, weil es mir noch nicht regelmäßig gelingt, meinen letzten, schlechten Schlag nach spätestens 10 Schritten vergessen zu haben und mich einfach auf den nächsten zu freuen und zu konzentrieren, ging ich mit einer entsprechenden Verkrampfung an das nächste, das vierte Loch. Dieses schwierigste Loch des Kurses gehört eigentlich zu meinen Favoriten, weil ich dort bislang überwiegend gute Ergebnisse, sogar schon das ein oder andere Bogey erzielen konnte. Diesmal ging auch hier gar nichts und natürlich nahm die Verkrampfung unentwegt zu. Die 3 großen Fairwaybunker, die ich sonst meist erfolgreich um- und überspielen konnte, traf ich diesmal gleich zwei Mal. Mein Puttversuch, mit dem ich letztlich noch ein Pünktchen hätte retten können, war gut, ging aber knapp daneben, so dass ich zum dritten Mal in Folge punktelos blieb.

Da nun für die EDS - Runde ohnehin alles verloren war, lockerte sich ein Teil meiner Anspannung wieder, wobei die Enttäuschung über das eigene schlechte Spiel natürlich blieb. Auf den folgenden Löchern punktete ich wieder, ohne dabei übermäßig zu glänzen. Am Ende der Runde standen 13 Nettopunkte zu Buche, keine totale Katastrophe, wie sie einst mein Schwager mit satten 2 Nettopunkten auf denselben 9 Löchern erlebt hatte aber eben doch ziemlich mies. Mein Schwager hingegen konnte sein HCP - nachdem auch er seit etwa 1 Jahr auf die nächste Verbesserung gewartet hatte - endlich wieder einmal um 2 Pünktchen verbessern. Das war höchste Zeit und hochverdient, zumal er sich von einigen Wochen eigentlich bereits im Rahmen eines Turniers verbessert hatte, was aufgrund eines Übertragungsfehlers von der Score Card auf den Rechner jedoch nicht angerechnet wurde. Das machte ihm aber nicht so viel aus, weil er die Aussicht schön fand, mit mir gleichauf mit HCP 48 anzutreten. Damit ist es nun erst einmal wieder vorbei.

Was meine Pläne für das restliche Jahr angeht, so würde ich gern noch an ein paar Turnieren teilnehmen. Ungefähr 4 oder 5 davon, kommen terminlich noch in Frage, nun muss nur noch das Wetter mitspielen. Abgesehen davon möchte ich demnächst wirklich gerne die eigentlich schon diesmal vorgesehene Übungsrunde - vielleicht auch ein paar mehr davon - spielen, bei der ich versuchen möchte, überhaupt nicht über mein Ergebnis, sondern ausschließlich über den jeweils nächsten Schwung nachzudenken und mich - unabhängig vom Verlauf des jeweils letzten - einfach darauf zu freuen.

Sollte es mir gelingen, in den nächsten Monaten besser meine Verkrampfungen und Zwänge in den Griff zu bekommen und Misserfolge gelassener wegzustecken, glaube ich, dass eine ziemlich rapide Verbesserung meines Spiels möglich wäre. Allerdings bin ich schon mein ganzes Leben lang so zwanghaft und verkrampft und neige zu überhöhten Erwartungen an mich selbst. Es wird also voraussichtlich einige Zeit in Anspruch nehmen, zu lernen, mich davon frei zu machen. Trotzdem ist das mein nächstes großes Ziel, denn dass ich das grundsätzliche Potenzial für viel besseres Spiel mitbringe, das ist mir mittlerweile bewusst. Natürlich werde ich nie ein Klassespieler werden, dazu taugen weder meine Konstitution, noch mein Einstiegsalter und schon gar nicht mein Ehrgeiz und Trainingswille - aber in HCP - Bereichen um die 30 oder etwas besser spielen zu können, das traue ich mir mittlerweile schon zu, wenn ich nur meine Nerven in den Griff bekomme.

Bin mal gespannt, wie lange das dauern wird...

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